Der tägliche Stress
Belastungen im Job oder in der Familie, Niederlagen, Enttäuschungen – Stress macht uns zu schaffen. Stresssignale können zum Beispiel Erschöpfung oder Schlafstörungen sein, anhaltende Rückenprobleme oder Ohrgeräusche, in schlimmeren Fällen Magengeschwüre oder sogar Depressionen.
Aber was ist das genau, Stress? Und wie kommt es, dass der eine leicht mit körperlicher oder seelischer Belastung umgehen kann und ein anderer nicht?
Stress und Persönlichkeit
Stressempfinden hängt eng zusammen mit der Persönlichkeit, speziell mit dem Stressverarbeitungssystem des Menschen. Beides entsteht schon sehr früh und ist im Wesentlichen bestimmt durch die Gene und durch vorgeburtliche und frühkindliche Erfahrungen. Ist die Mutter in der Schwangerschaft psychisch stabil und nach der Geburt liebevoll und fürsorglich, wirkt das positiv auf die für die Stressverarbeitung wichtigen Hirnareale des Kindes. Diese Einflüsse sind so entscheidend, dass sie, epigenetisch bedingt, Gene verändern, die sogar auf die nächste Generation übertragen werden können.
- Bewegung entspannt
und macht den Kopf frei. Dazu reicht täglich ein ausgedehnter Spaziergang. Probiere es aus. Es wirkt! - Schlaf ist Balsam für die Seele.
Besser ein- und durchschlafen kannst du, wenn du einen regelmäßigen Schlafrhythmus einhältst. - Sei dir deiner selbst bewusst!
Schätze deine Stärken! - Plane deine Aufgaben vorausschauend
und möglichst schriftlich. Ordnung und Struktur schaffen Klarheit und geben einen sicheren Rahmen. - Nutze Entspannungstechniken,
z.B. Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung. Die Anwendung ist leicht und funktioniert sogar im Sitzen am Arbeitsplatz. Kurse bieten häufig die VHS an. - Freunde machen glücklich.
Pflege deine Freundschaften. Wie wäre es mit einem gemeinsamen Abendessen am nächsten Wochenende? - Tue Sie, was du schon immer machen wolltest.
Das wirkt Wunder!
Erfahrungen bestimmen wie wir werden
Später wirken frühkindliche Erfahrungen mit den Eltern, Großeltern, Freunden, Lehrern und anderen Bezugspersonen ebenfalls günstig oder ungünstig auf unsere Persönlichkeit und das Stressverarbeitungssystem. Je nach Phase der Hirnentwicklung sind diese Einflüsse mehr oder weniger gravierend.
Ist man dem Stressempfinden hilflos ausgeliefert?
Nein, sagen die Forscher. Es gibt auch für sensible Menschen wirksame Methoden, mit Stress umzugehen und das Stressempfinden zu reduzieren. Ein Beispiel ist Meditation. Wisschenschaftler konnten nachweisen, dass Meditation positiv auf das Stressempfinden wirkt.
Meditation wirkt
Und nicht nur das: Die Veränderungen lassen sich neurologisch und körperlich nachweisen. Meditation fördert zum Beispiel die Durchblutung des präfrontalen Cortex, also der vorderen Hirnrinde. Das wirkt günstig auf den Umgang mit Gefühlen und steigert die Merkfähigkeit. Das Herz wird widerstandsfähiger und sogar Schmerzen lassen sich positiv beeinflussen.
Meditation schafft also eine individuelle Ruheinsel. Grübeleien, negative Gedanken und Ängste werden reduziert, die Schlafqualität wird verbessert und langfristig zu einem gesünderen und stressfreieren Leben führt.
Sie wollen mehr wissen?
Gerhard Roth und Nicole Strüber haben ein wissenschaftlich fundiertes Buch geschrieben über das Gehirn und das Zusammenwirken von Geist und Seele. Sehr lesenswert: „Wie das Gehirn die Seele macht“, Klett-Cotta, ISBN 978-3-608-94805-9
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