Sogar der Zündschlüssel hat ein Display. Achtzigtausend für „Driving luxury“ von BMW. „Der Anspruch von morgen.“ Wenn ich nur wüsste, was ich im morgen noch mal wollte? Was bleibt zu tun, wenn sich auch noch die Autos selbstständig machen?
Leider geil.
Ein kurzer Blick aus dem Fenster fällt auf den Rasenmähroboter, der gespenstisch präzise seine Bahnen zieht. Das erste Mal war geil. Einfach so aus der Garage raus. Und wie der vollautomatische Rasentrimmer dann von selbst in die Aufladestation einparkte, nachdem er den abgesteckten Bereich rasiert hatte! Hammer! Aber dann? Hände in den Hosentaschen. Was bleibt noch? Gemütlich im Sessel sitzen und den Maschinen beim Ballett zusehen? Welche Herausforderungen könnten noch kommen?
Kommando vom Rücksitz
Unschlüssig umkreise ich das Wohnzimmer, prüfe mit dem Displayzündschlüssel die wichtigsten Funktionen im automotiven Erlebnispark, für den ich extra die Garage leergeräumt habe. Eigentlich bin ich ja jetzt entlastet. Der Rasen ist versorgt. Frauen und Fahranfänger übernehmen das Kutschieren. Den Eingriff in zu lahmes Betätigen von Hupe, Brems- und Gaspedal erledigen die Assistenzsysteme. Ich kann es mir auf dem Rücksitz, hinten rechts gemütlich machen. Das fahrzeugeigene TouchCommand-Tablet aus dem Fach nehmen, Rückenmassage einschalten, Beduftung aktivieren, den Sitz zum Executive Lounge Seating verstellen und durch das Skylounge Panorama-Dach die Wolken betrachten.
Im Garten der Götter
Ich bin Zeus und auf dem Olymp angekommen. Regiere mit sparsamen Gesten. Beobachte wohlgefällig die Streitereien der Untergötter … und suche das Handbuch für den Wechsel der Loungebeleuchtung. Kein Netz! Gibt es denn Handbücher nur noch online?
Ansonsten fühlt euch frei von alten Zwängen und lasst uns über das nachdenken, was es noch zu tun gibt.